Henrik Hammer arbeitet bereits seit vielen Jahren im Bereich Gin. Er führt Tastings und Seminare durch und ist seit Jahren Juror bei der IWSC und anderen Competitions. Nachdem er bereits einige hundert Gins probiert hatte, kam er zum Schluss, diese seien doch recht stereotyp, selbst wenn in den vergangenen Jahren doch zahlreiche spannende neue Produkte auf den Markt kamen. Aus diesem Grund nahm er die Herausforderung an, einen Gin der Kategorie London Dry Gin bis ans Limit zu entwickeln.
Henrik hatte bereits lange Zeit über Geranien nachgedacht, denn allein der Duft der Geranienblätter erinnerte ihn an einen Gin & Tonic. Zudem wurden Geranien bereits Jahrhunderte als Heilpflanzen gegen Depressionen, Müdigkeit und mehr verwendet. Interessanterweise wird es auch von Küchenchefs verwendet, um die Luft in der Küche zu neutralisieren und um Speisen zu würzen.
Man konnte also feststellen, daß Geranien und Wacholder durchaus in ähnlicher Weise verwendet wurden. Eine chemische Analyse untermauerte dies auch wissenschaftlich. Man fand heraus, daß in beiden Botanicals (wie man wohl in der Ginbranche zu sagen pflegt) ähnliche ätherische Öle vorkommen. Das bestätigt deutlich, daß beide Zutaten gut miteinander harmonieren.
Nun ging es darum, den Geranien ihr ätherisches Öl zu entlocken. Üblicherweise wendet man dazu die Technik der Dampfdestillation an. Glücklicherweise war Henriks Vater Chemiker und verfügte über große Erfahrung, da er für die Parfumindustrie gearbeitet hatte. Er richtetet in seinem Haus ein kleines Labor ein und unternahm zahlreiche Versuche, bis er den Dreh heraus hatte, den Geranien ihr ätherisches Öl zu entlocken.
Ziel war es immer, einen authentischen London Dry Gin zu produzieren, also musste das Produkt in England destilliert werden. Mit einer Englischen Brennerei wurde das Rezept hochskaliert, denn was man auf einem 5 Liter Brennhafen zuhause herstellt, lässt sich nicht 1:1 auf einem großen Brennhafen reproduzieren. Das Rezept ergibt einen Gin, der unglaublich vielseitig einsetzbar ist. Kristian Kamp ist der einzige Däne, der ein Rezept in Gary Regans Gin Compendium beisteuerte und er nennt es: Chamäleon!