Cornish Pastis - ein Engländer macht sich auf, die Französische Nationalspirituose zu revolutionieren
Als Tarquin Leadbatter seine Kochlehre in der berühmten Pariser Kochschule Cordon bleue machte, ist er zum ersten mal auf Pastis gestossen. Sicherlich hat er damals auch beigebracht bekommen, daß sich Anisaromen hervorragend und vielseitig in der Küche verwenden lassen. Krustentiere lassen sich damit wunderbar flammbieren, oder Saucen lassen sich raffiniert mit Pastis abschmecken. Man stelle sich nur vor, was erst mit Desserts machbar ist.
Über Pastis stolperte Tarquin später auch in Südfrankreich, als er einige Jahre als Koch dort arbeitete. Er verliebte sich in den frischen Geschmack und legte diese Leidenschaft nicht mehr ab.
Als er nun einige Jahre später in Cornwall seine eigenen Brennerei gründete, war es klar, daß neben Gin auch ein Pastis her musste. Ein ganz anderer, britischer Pastis. Nicht so beißend scharf und übermäßig süß, wie die Französischen Sorten. Etwas kräuteriger, dennoch wuchtig und süß, aber eben nicht so penetrant.
Als wir vor einigen Jahren auf einer Messe auf die Southwestern Distillerie aufmerksam wurden, war das im ersten Moment wegen des Pastis. Man kann ihn, im Gegensatz zu allen anderen Pastis, die ich kenne, unverdünnt, auf Eis trinken. Der Geschmack lässt sich am ehesten mit einem Blumenstrauss an Aromen beschreiben, mit denen man auf das positivste konfrontiert wird. Es bereitet Momente des Glücks, sich die Aromatik des Cornish Pastis auf der Zunge zergehen zu lassen. Daher verwunder es auch nicht sonderlich, daß Tarquin's Cornish Pastis bei einem Französischen Wettbewerb, die Französische Konkurrenz in den Schatten gestellt hat.